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Willkommen auf meinem Blog!
Hier berichte ich über meine Pilotenausbildung an der Verkehrsfliegerschule in Bremen.

Sonntag, 1. April 2012

Fliegen

Schon wieder sind drei Wochen vorbei ohne Eintrag.

Inzwischen sind wir alle bereits am Fliegen. Und es ist sau anstrengend. Aber es macht (meistens) auch sehr viel Spaß. =)

Eingangsbereich des ATCA - Admin/Flight Ops Building


Der erste Flug ist inzwischen schon fast zwei Wochen her. Nach zwei Missions im Simulator hieß es für Iri und mich zusammen mit unserem Fluglehrer zum ersten Mal gemeinsam die Umgebung aus der Luft zu erkunden. Wobei sich das falsch anhört. Wir haben keineswegs Sightseeing betrieben, sondern von Anfang an wurde nichts als gearbeitet im Cockpit. Die Höhe, Geschwindigkeit, der Kurs alles soll möglichst präzise gehalten werden, ständig muss korrigiert werden.

Bei der Arbeit :-)


Gleich in der ersten Mission ging es auch schon an Airwork (Steilkurven & Langsamflug) und an den privaten Flugplatz der Lufthansa "Mobile" - wo wir Anflüge und Landungen trainieren - und ggf. auch mal kurz Pause machen, wenn wir "Pilot" wechseln (also Iri und ich Plätze tauschen).

Mobile aus der Luft

Iri nach ihrem ersten Flug



Inzwischen sind wir 5 Missions im echten Flugzeug geflogen. Laut Plan ist bereits in 10 Missions (eine Mission geht in der Regel 1:40h) der Checkflug zum Alleinflug. Für uns ist es schwer einschätzbar ob wir das schaffen können, im Moment ist es noch nicht vorstellbar ohne Fluglehrer nebendran alles zu bewältigen. Während die einzelnen Tasks für sich alle relativ machbar sind (außer landen - was irgendwie eine Kunst für sich ist) ist halt die Koordination der Tasks und das simultane Ausführen mehrerer Handlungen (Aviate, Navigate, Communicate!) sehr anstrengend und teilweise noch überfordernd.

Aber laut Aussagen des IPs (Instructor Pilot) und älterer Schüler ist das ganz normal und legt sich bald. Also mal sehen.



Hier an der ATCA herrscht eine 4-2-Woche (4 Tage arbeiten 2 Tage frei), sodass man mit den Wochentagen total durcheinander kommt (Heute ist für mich Sonntag - morgen wird wieder geflogen -, während eigentlich noch Samstag ist), aber das macht hier dadurch, dass bis auf die Ämter ohnehin fast alles 24-7 offen hat, eigentlich nicht viel aus.

Jedenfalls ist man nach 4 Tagen fliegen auch wirklich gut geschafft und will ins wohl verdiente "Wochenende". Bisher haben wir die freien Tage auf verschieden Art und Weisen genutzt.

Am zweiten Wochenende fuhr der gesamte Kurs nach Las Vegas. Aber: What happens in Vegas - stays in Vegas ;-)

Vor dem Aufbruch nach Vegas

Obligatorisch...


Dann waren Schöpper, Basti, Jannes, Andi und ich am Wochenende darauf in der Chandler Mall, während einige andere von uns Skifahren in Flagstaff waren. Und für die Tage an denen man nicht wegfahren mag, gibt es vor Ort ja zwei Pools, Beachvolleyball-Feld, Tennis- und Basketball-Court und ein Fitnessstudio. Und in näherer Reichweite alle möglichen Restaurants & Kinos.

Pool Area


Alles in allem sind die freien Tage (an denen wir natürlich durchaus auch etwas lernen müssen) also sehr erholsam und wirklich angenehm.

Aber trotzdem ist hier vielen (auch mir) schnell klar geworden, dass die Zeit hier wohl kein Urlaub sein dürfte, sondern knallharte Arbeit mit einigen Vorzügen nebenbei.


So viel zu dem bisherigen Alltag hier. Das Fliegen an sich lässt sich leider schwer beschreiben. Es ist halt einfach irgendwie geil, aber gleichzeitig brutal fordernd. Auf was ich aber sehr gerne verzichten könnte, sind die Nachmittagsflüge, da man da, durch die turbulenten Luftmassen, schon gut umhergeworfen wird in der kleinen Bonny und man dadurch noch zusätzlich Mühe hat, das Flugzeug zu kontrollieren...

So far,
Herzliche Grüße aus der Wüste (heute 34°C, morgen immerhin nur 24°C - hoffentlich nicht so viel Turbulenz - zumal es um 6.30 Uhr antreten heißt, und am Tag drauf um 5...)