Willkommen

Willkommen auf meinem Blog!
Hier berichte ich über meine Pilotenausbildung an der Verkehrsfliegerschule in Bremen.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Es geht weiter... (endlich)

So, nach immerhin knapp 8 Monaten geht es hier und auch ausbildungstechnisch endlich weiter.

Ab kommendem Montag (4.3.) werde ich mit der Hälfte meines Kurses zwei Wochen für Seminare im Vorlauf auf die nächste Praxisphase in Bremen verbringen.
Grob erwartet uns dort aber eher für die Linienfliegerei (irgendwann) relevante Theorie. Neben einer Auffrischung des Erste-Hilfe Kurs geht es um "Multi-Crew-Concept", das sog. "Operations Manual A" (welches u.a. Richtlinien zum Verhalten im allgemeinen und Linien-Betrieb enthält), "Crew-Resource-Management" und Sicherheit. Abschließend gibt es noch eine Art "Type-Rating"-Test für die Citation, auf welchen man sich aber im Selbststudium vorbereiten muss.

Auf jeden Fall freue ich mich sehr darauf, wieder nach Bremen zu kommen. Weniger wegen der Stadt, ehrlich gesagt, eher wegen der Leute und natürlich, dass es endlich weiter geht.

Die Praxis beginnt allerdings dann erst Mitte/Ende Mai nach aktuellem Planungsstand. Darauf freue ich mich natürlich deutlich mehr!


Tja, für mich sind die 7 Wartezeit-Monate seit Juli wenigstens einigermaßen schnell vergangen, dadurch, dass ich gerade einmal eine Woche nach meiner Rückkehr aus Phoenix bereits am Münchner Flughafen angefangen habe zu arbeiten. Nun bin ich mittlerweile seit 6 Monaten "Ramp Agent" bei der Lufthansa in MUC, somit also zuständig und verantwortlich für die sichere und (möglichst) pünktliche Boden-Abfertigung.
Das mit der Pünktlichkeit ist allerdings an einem so großen Hub mit so vielen Transit-Passagieren (und -Gepäck) gerade im Winter so eine Sache... Ein wenig Schnee am Vormittag kann durchaus den Flugplan bis zum Betriebsschluss durcheinander bringen.

Insgesamt macht der Job meist viel Spaß, wobei mir gerade die Abwechslung von Flieger zu Flieger besonders taugt. Allerdings waren die (Spät-)Sommertage (gerade weil man sich natürlich sehr viel draußen aufhält) meiner Meinung nach deutlich angenehmer.

Nach dem Pushback eines Embraers

Schön ist auch, dass man viele Einblicke bekommt, die einem auch als Pilot zumeist verwehrt bleiben. Wenig mehr als 10 m vor einem laufenden 340-600-Triebwerk zu stehen hat schon auch was.



Ich hoffe (und denke), dass ich auch für meinen späteren Beruf einiges an Verständnis gegenüber den Bodenprozessen und den vielseitigen Problemen am Flughafen mitnehme.
Leider gibt es durchaus einige Crews die hier kaum oder kein Verständnis oder aber überhaupt Interesse für die verschieden Komplikationen, die während einer Abfertigung auftauchen können und dann oft zu Verspätung führen.
Einige Beispiele sind späte Umsteiger & Koffer, Gewichts- & Trimprobleme, die damit einhergehen (wenn am Ende 5 Gäste mit Koffern weniger erscheinen als geplant, kann es gerade bei kleineren Maschinen leicht passieren, dass der Flieger den zulässigen Schwerpunktsbereich unter- oder überschreitet und dann muss umgeladen oder umgesetzt werden). Außerdem gibt es leider relativ häufig Probleme mit dem Ladeequipment (gerade bei Kälte & Nässe). Was mich persönlich aber am meisten nervt, ist wenn wir Koffer, die bereits verladen sind, wieder heraus suchen müssen - zumal ich das zum Glück nicht einmal selbst  machen muss, sondern lediglich sicherstellen muss, dass der Koffer nicht mitfliegt. Aber das bedeutet in fast allen Fällen deutlich Verspätung, muss aber selbstverständlich im Namen der Sicherheit gemacht werden.


So, nun noch ein paar Schnappschüsse von der Arbeit: