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Hier berichte ich über meine Pilotenausbildung an der Verkehrsfliegerschule in Bremen.

Dienstag, 27. September 2011

Status Quo

So, nach stolzen 2 Monaten melde ich mich auch mal wieder zurück.

Es ist einiges passiert, allerdings für den großen Zeitraum vergleichsweise wenig was die Ausbildung angeht.

Ein paar Highlights gab es dennoch:


Nachdem der Wiederanfang im Juli recht schwer fiel, nach den tollen Ferien, mussten wir uns auch schon gleich auf die erste praktische (offizielle) Prüfung vorbereiten. Und zwar auf das Beschränkt gültige Sprechfunkzeugnis (BZF). Nachdem ich dieses schon im Zuge der Segelflugausbildung absolviert hatte, musste ich zwar nicht zur Prüfung antreten, durfte aber die Übungen mitmachen, was auch etwas Abwechslung in den sonst schon wieder relativ eintönigen Theorie-Alltag brachte.

Was die Theorie angeht befinden wir uns mittlerweile ausschließlich bei den großen Fliegern (Elektrische Systeme, Hydraulik- und sonstige Systeme, Aufbau der Flugzeugezelle, Ausrüstung, Instrumente...) und dem Fliegen nach Instrumentenflugregeln (IFR).

Für Mitte August hatte ich mir dann ein besonderes Schmankerl hingelegt: Meinen Streckenerfahrungsflug ex München. Hier geht es darum einen Tagesumlauf (sozusagen den späteren Alltag) mitzumachen. Das läuft so ab: Man trifft sich morgens im "Flight Operations Center" (FOC) zuerst mit dem Cockpit zum Briefing für den ersten Flug und anschließend mit der Kabinenbesatzung zum allgemeinen Briefing. Anschließend geht es mit dem Bus zum Flieger. Unserer war die D-AIPT (ein Airbus A320).



Nachdem wir den Flieger "weckten", mussten zuerst alle Systeme hochgefahren und gecheckt werden, sowohl im Cockpit als auch in der Kabine (Notausrüstung etc.). Kurz darauf beginnt schon der erste Flug. Zuerst muss ein sogenannter "Outside Check" gemacht werden, bei welchem der Flieger vom Piloten genau  (aber hauptsächlich auf Sicht) kontrolliert wird (u.a. Bremsbeläge, Reifen, Triebwerkseinlässe und -schaufeln, allgemein Rumpf und Tragflächen, etc.).
Anschließend kommen bereits die Gäste und kurz darauf geht es los...

Was genau alles während eines Fluges gemacht werden muss, ist mir ehrlich gesagt zu viel zum Niederschreiben, aber es ist deutlich mehr als ich gedacht hätte, vor allem wenn dann unerwartete organisatorische Probleme auftauchen, wie das die Koffer der neuen Kabine (die aber abends noch nach Barcelona weiter fliegt) in Helsinki stehen geblieben sind. Dann heißt es zusätzlich zur ständigen Überwachung der Instrumente und des Flugverlaufs plus dem Funk, solche Probleme zu lösen. Aber auch dies konnte geregelt werden...

Für uns ging es von München zuerst nach Bukarest und zurück und anschließend noch nach Helsinki und zurück. Gesamtarbeitszeit ca. 11:20h, davon Flugzeit ca. 8:40h - ein vergleichsweise anstrengender Tag. Aber absolut klasse, ich hatte eine sehr nette Cockpitcrew, die mir vieles erklärten. Für mich ging es am Abend noch weiter nach Bremen, also fünf Flüge an einem Tag.
Ich glaube so viel bin ich (nur von der Anzahl her) nicht geflogen zwischen 12 und 18 Jahren...



Zurück in Bremen, kurz nach dem BZF ging es weiter mit dem sogenannten "English Proficiency Exam", welches die Englischkenntnisse beurteilt und (zumindest auf der Stufe, die wir alle ablegten) alle drei Jahre wiederholt werden muss.

Anfang September bot sich mir dann unerwartet eine einzigartige Möglichkeit. Zusammen mit Irina half ich bei der Verabschiedung eines älteren Kurs, hier dürfen die Angehörigen der Flugschüler auch die Simulatoren der Cessna Citation besichtigen. Doch kam eine Familie nicht, sodass wir dann die Chance nutzten 20 Minuten im Simulator zu fliegen. Das war eine der allerbesten Erfahrungen (was die Ausbildung betrifft) seit Schulungsbeginn!!! Schließlich war es für mich der absolut erste Simulatorflug und das erste Mal seit über einem Jahr, dass ich überhaupt ein Flugzeug (wenn auch virtuell) selbst gesteuert habe und auch nur die kurze Zeit einfach unglaublich Bock auf mehr gemacht hat!!!

Vor einer Woche waren wir abermals auf dem Vorfeld des Bremer Flughafens. Nachdem wir das letzte Mal einen Airbus A319 von außen untersucht hatten, namen wir uns diesmal eine 737 vor, auch wenn wir hierfür nochmals eine Stunde früher aufstehen mussten.

Seitenleitwerk der D-ABIY (B737)


Letzten Freitag hatte ich Medical-Untersuchung in München. Wie erwartet hierbei keine Probleme, auch wenn selbstverständlich und äußerst berechtigt mein Übergewicht betont wurde...


Inzwischen haben wir mit den praktischen Übungen für das Allgemein gültige Sprechfunkzeugnis (AZF) begonnen, welches wir für die IFR-Fliegerei benötigen.


Lerntechnisch habe ich in den vergangen zwei Wochen deutlich aufgeholt, nachdem ich das Lernen bis Anfang September doch ziemlich schleifen ließ. Sodass ich derzeit nach der Schule noch ein bis zwei Stunden da bleibe um die Fächer nachzuarbeiten, weil ich mich daheim nicht aufraffen kann.


Was uns heute aufgefallen ist, dass wir laut Plan am Donnerstag exakt die Hälfte der zweiten Theoriehälfte, sprich dreiviertel der gesamten Theoriephase bereits absolviert haben werden! Das heißt einerseits, dass endlich ein Ende in Sicht kommt (nachdem die letzten 2 Monate sozusagen "wie im Flug" :-) vergangen sind), andererseits aber auch, dass es nur noch 3 Monate bis zu den 2. Internen und 4 Monate bis zu den offiziellen LBA-Prüfungen sind!!!
Und nur noch 5 bis Phoenix!!!!!!!


Naja, nach aktuellem Planungsstand werden wir Anfang Januar (sobald die Schule wieder öffnet) unsere zweiten Internen Prüfungen schreiben. Das versaut einem schon ein bisschen die Vorfreude auf Weihnachten. Aber naja, einmal werden wir das wohl verkraften müssen...






So, was ist außerschulisch passiert? Einiges!!! Es waren wirklich sehr schöne zwei Monate hier oben, dadurch dass noch nicht wirklich Stress da ist und auch wenn das Bremer Wetter sich wie erwartet relativ verhalten gezeigt hat, wir doch die wenigen schönen Tage größtenteils irgendwie nutzten.


Insgesamt war dabei:

Zwei Barabende: Einen, den wir für den 392. NFF als Dankeschön für die Begrüßung an der Schule (im Januar) veranstalteten und einen, den wir für ein 5-jähriges Jubiläum ausrichteten
Viele Fernseh- oder Fußballabende, ein paar mal essen gehen oder bei anderen WGs zum Essen, ein paar mal weggehen (u.a. der beste Clubbesuch hier in Bremen bisher), einen Shoppingausflug in die Waterfront, viel Squash, ein paar mal Sauna, einmal Kiten an der Weser, zwei oder drei Kinobesuche und zwei/drei Begrüßungen von neuen Kursen und vor allem auch ein Besuch in Freiburg. Mit Sicherheit noch viele andere Sachen, die ich jetzt vergessen habe.

Kiten mit Tobi, Hannes & Oli



Zugutelerletzt waren wir vergangenes Wochenende mit 11 Leuten aus Bremen auf der Wiesn (Oktoberfest). Das war absolut hammer! Wir hatten uns bereits im April zwei Tische reserviert, sodass wir auch an einem Samstag auf jeden Fall einen Platz in einem Zelt bekamen und es hat alles wunderbar geklappt und es war einfach klasse mit den ganzen Leuten aus Bremen mal NICHT in Bremen zu sein! Absolut hammer Wochenende.


Ein Großteil der Wiesncrew


So, bis zum nächsten Post vergehen hoffentlich nicht wieder 2 Monate... :-)

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