Willkommen

Willkommen auf meinem Blog!
Hier berichte ich über meine Pilotenausbildung an der Verkehrsfliegerschule in Bremen.

Sonntag, 15. Juli 2012

Abschluss PHX & zurück nach Deutschland

Am 09.07.2012 war für mich das Kapitel Phoenix/Arizona mit der Landung in Frankfurt, nach exakt 4 Monaten, beendet.

Inzwischen bin ich seit einer knappen Woche wieder in Deutschland und an einigen Stellen vermisse ich Goodyear doch sehr (vor allem beim Wetter - obwohl es dort auch langsam recht ungemütlich wird). Aber seit ich wieder hier bin, hat es ausnahmslos jeden Tag geregnet...

Aber zurück nach Phoenix.
Nach dem bestandenen 52er ging es ja wie schon geschrieben in den Simulator und damit ins Kühle. Dank eines glücklichen Zufalls bekamen wir unseren alten IP (Greg) wieder, der sich im Sim als noch angenehmer/gechillter herausstellte als im Flugzeug. Und am Ende bestanden wir alle drei mit ganz guten Ergebnissen.
Im Prinzip geht es in Phoenix dabei auch "nur" um eine Einführung in die Fliegerei nach Instrumenten (nicht nach Sicht, so wie wir es sonst stets "draußen" gemacht hatten). Es war ganz interessant, wobei sich herausstellte, dass beim Bonanza-Simulator fliegen das Fiegen (also das Beherrschen vom Flugzeug) eigentlich der schwerste Teil war - da die Simulation im Vergleich zum echten Flieger doch deutlich anders auf Steuereingaben reagierte (aber hier handelt es sich ja auch nicht um einen besonders teuren & groß zertifizierten Simulator wie wir ihn später z.B. im Typerating fliegen werden...)

Abgesehen vom Fliegen ging es nach und nach daran sich von Phoenix zu verabschieden (ein letztes Mal Feiern gehen, ein letztes Mal Shoppen, etc.), dazu gehörten auch Abschiedsessen mit Fluglehrer, Feedback mit dem Schulleiter und und und
Desweiteren hieß es dann schon bald die ersten aus dem Kurs verabschieden, Autoverkauf organisieren, zu überlegen, was man mitnimmt oder was man da lässt...

Wie schon geschrieben waren wir am Grand Canyon, ein wirklich beeindruckendes Erlebnis.
Dann waren wir noch einmal mit IP, Iri & Timo am See.

Und dann hieß es für mich auch bald schon Sachen packen, Abreise organisieren, Geschirr, Essenskarte abgeben.
Der letzte Tag ging dann brutal schnell vorbei. Morgens zum Briefing für den Check, wobei ein anderer zuerst geflogen ist, sodass ich nochmal drei Stunden Pause hatte, davon aber gut zwei Stunden nochmal geschlafen habe. Dann ging es zum Checkflug, dieser verging auch relativ schnell, anschließend Debriefing, Unterlagen für die dortigen Akten fertig machen, Schlüssel abgeben. Dann machten wir natürlich noch die obligatorischen Fotos, wie wir in Uniform in den Pool springen. Und abends war dann zufälligerweise noch eine Party der anderen Flugschule, sodass bis spät abends Beschäftigung da war. Und natürlich auch die Verabschiedungen anstanden (die sich teilweise schon recht merkwürdig anfühlten nach 1 Jahr Theorie, an welchem man sich jeden Tag sieht, dann 4 Monaten aufeinander sitzen, wo man sich gefühlt 24 Stunden am Tag sieht zu 8-10 Monaten Wartezeit, während welcher man einzelne Leute wahrscheinlich gar nicht sieht...

Simon und mich holte um halb 4 nachts das Shuttle zum Flughafen ab, und so ging das Kapitel Phoenix nun definitiv dem Ende zu. Nach ein wenig Warten am Flughafen ging der Flieger nach San Francisco und nach noch etwas mehr Warten dort verließen wir mit dem A380 der Lufthansa um kurz vor 15 Uhr amerikanischen Boden Richtung Heimat.

Insgesamt blicke ich auf eine unglaublich geile Zeit zurück, die unendlich viel Spaß gemacht hat, vor allem auch wegen den Leuten, die mit waren. Jetzt geht es aber gleich weiter in die nächste spannende Zeit.

Nachdem ich vergangene Woche damit verbracht habe Verwandte und Freunde zu treffen, beginnt morgen für mich schon die Arbeit, die mich durch die Wartezeit bringt. Ich werde als Ramp Agent am Flughafen München arbeiten.
Ich hoffe (und denke) dass ich in den nächsten Monaten Zeit finde um ein paar mehr Fotos aus der Zeit in Phoenix (und natürlich vom Fliegen) raus zu suchen und hier zu posten.

So far, schon mal vielen Dank fürs Lesen!
Cheerio


Sonntag, 17. Juni 2012

49er & 52er checked - Kapitel Bonny (fast) abgeschlossen

Nach gerade mal zwei Wochen sind schon wieder zwei Checks erfolgreich passiert und ich bin nun offiziell Privatpilot :-)

Aber von vorne. Wie schon im letzten Post beschrieben ging es an die Solo-X-Country-Flüge und Nachtflüge. Die Solos waren unglaublich geil, ganz besonders das nach Lake Havasu (teilweise) auf 10500 ft hin und 9500 ft zurück. Einfach hammer!!! Und ohne den IP neben dran, der einem ständig Diversions oder Engine Failures/Fires gibt, auch sau gechillt. Iri und ich sind dabei einigermaßen gleichzeitig gestartet, so dass wir uns sowohl in Blythe als auch in Lake Havasu City am Boden begegneten.

Die Nachtflüge waren auch mal ganz cool, aber inzwischen werden 1:40 ausschließlich Traffic Pattern irgendwann sogar ziemlich langweilig... Wobei das Nacht-Solo relativ - naja - interessant war, mit 5 Solo- und 2 Dual-Fliegern in der Platzrunde, aber es hat sehr viel Spaß gemacht.

Dann gab es für mich die erste Upset-Mission, bei der das Ziel ist, uns das Ausleiten von Ausnahme-Flugzuständen (über Kopf/ mehr als 25° Nose Up - was man im Extrem-Fall durch besonders starke Turbulenz bekommen könnte) zu demonstrieren. Im Prinzip ist es aber eine Mission, die durch die außergewöhnlichen Zustände einfach unglaublich viel Spaß macht (da es ja teilweise quasi Kunstflug ist).

Dann folgten noch zwei Dual-X-Country-Missions und ein Solo bis die Checks vor der Tür standen. Zuerst war der "49er" auf dem Plan - der angeblich schwerste Check hier (angeblich, weil ich ja noch einen vor mir habe...). Wobei dieser bei mir deutlich besser lief als der 37er, zumal ich mich auch viel mehr auf den mündlichen Teil vorbereitet hatte... Insgesamt war es wirklich ein guter Flug, sodass alles zur Zufriedenheit der Checkerin war.
Am nächsten Tag war dann auch schon der "52er" - der deutsche PPL(A)-Check. Trotz zwei/drei Kleinigkeiten lief auch dieser Flug im Gesamtbild wirklich sehr gut, sodass der Schein jetzt in der Tasche ist ;-)

Wenn ich so zurück denke an die ersten Missions, als ich selbst in absolut ruhiger Luft genug damit zu tun hatte das Flugzeug annähernd auf Höhe und Geschwindigkeit zu halten und der IP dann auch noch wollte, dass ich funke oder nach anderen Flugzeugen schaue und so... Da haben wir in unglaublich wenig Zeit wirklich wahnsinnig viel gelernt. Ständig Engine Failure-Training (bei welchen man einigermaßen wissen sollte, wo man jetzt hinfliegen würde um ohne Motor zu landen), Engine Fire, Diversions aufgrund von "Wetter", "Waldbrand", "Krankheit der Passagiere oder des IPs", "Alternator Failure" und ständig muss man ein bisschen anders reagieren. Das eine Mal muss man sofort abdrehen, das andere mal muss man sich überlegen ob der nächstgelegene Landeplatz für die Situation auch am besten geeignet ist (z.B. keine Emergency Services) usw. Und das alles während man das Flugzeug fliegt, auf den Funk achtet und nach anderen Fliegern Ausschau hält so gut es geht...

Naja, und damit ist für mich (und die meisten aus dem Kurs inzwischen) das Kapitel Bonny fast beendet. Ich selbst habe noch eine Upset-Mission, das wars.
Fast.
Denn wir haben noch 14 Missions im FNPT (Simulator), wobei wir uns ein bisschen an die IFR-Fliegerei heran tasten und erste Instrumenten-Anflüge üben. Da war für mich heute die erste SIM-Session, es hat ganz gut funktioniert, aber auch wenn der FNPT die Bonny simulieren soll, fliegt er sich leider wie ein anderes Flugzeug, reagiert ganz anders auf Steuereingaben, deshalb meine ich dass das Kapitel Bonny quasi durch ist...

Laut aktuellem Plan werde ich hier nun ca. am 11. Juli fertig...


Privat haben wir in letzter Zeit aufgrund von den ganzen Checks recht wenig unternommen, mal essen, bisschen feiern, aber das wars eigentlich.

Eins war noch: Wir haben endlich Klassenfotos gemacht:



Naked 393

Naked 393 #2

Bestes Flugteam


Morgen geht's endlich zum Grand Canyon. :-)

Cheerio!

Dienstag, 29. Mai 2012

Solo (nicht nur) durch Arizona

Schon ist die nächste Phase da.

Nach einigen Cross-Country-Missions mit Fluglehrer (u.a. nach Lake Havasu, Pinal (ein großer Flugzeugfriedhof) oder auch nach Kalifornien (Blythe)), die teilweise krass anstrengend waren (verbunden mit Diversions (simultierten "Umleitungen" in der Luft), simulierten Motor-Ausfällen und Basic Instrument Flying (wobei man einen besonders schönen Hut aufbekommt, der die Sicht nach draußen verhindert, sodass man ausschließlich nach seinen Instrumenten fliegen kann)), kam auch schon der nächste Check (37er).

Diesen konnte ich dank der guten Vorbereitung durch meinen Fluglehrer recht gut bestehen, nur an meinem theoretischen Wissen (über Karten oder Systeme) haperte es noch ein wenig, sodass vor dem nächsten Check (49er) für mich noch einiges an Lernen bevorsteht.

Seit diesem Check haben wir nun einen anderen Fluglehrer und sind mit Timo zusätzlich nun auch zu dritt im Team. Auf dem Plan in den nächsten 10 Missions stehen noch weitere 3 Cross-Country mit Lehrer, zwei Solo-Cross-Country (einen nach Möglichkeit nach Lake Havasu :-) ), zwei Nacht-Missions und ein Nacht-Solo. Und vermutlich wird auch schon mindestens eine Upset-Mission (quasi Kunstflug) vor den 49er gezogen, auf die ich mich auch ganz besonders freue, weil wir da zur Abwechslung mal relativ viel austesten (also an die Grenzen vom Flugzeug rankommen) können, was sonst bei unserer Art die Bonny zu fliegen, davon weit entfernt ist...


Ansonsten waren wir seit dem letzten Post wie schon gesagt mit unserem IP auf dem Lake Pleasant, zusammen noch mit Laura und noch einem anderen IP. Das war schon ganz nice, auch mal privat mit denen was zu unternehmen.
Wir waren einmal auf dem Salt River Tuben (da setzt man sich im Prinzip in einen LKW-Reifen und lässt sich den Fluss hinunter treiben. Dazu noch das ein oder andere kühle Getränk und der Tag war sehr geil.)

Letztes Wochenende ging es für uns endlich mal wieder weiter weg, nämlich nach San Diego! Dieser Ausflug war auch wirklich sehr cool. Außer dass auf der Hinfahrt eines der Autos schlapp gemacht hat und wir es dann in die nächste Stadt schleppen mussten. Dort konnte es aber einer von uns reparieren und nach 2 Stunden Verspätung ging es weiter :-) Die Stadt war schon sehr nice, zumal sie zur Abwechslung mal wieder etwas mehr an europäische Städte zumindest erinnerte. Mit Leuten, die zu Fuß unterwegs sind, Straßenbahn und Wolken. =) Leider ist allerdings an einem normalen Wochenende die Zeit mit 7-8 Stunden Hinfahrt und 5 Stunden Rückfahrt relativ knapp bemessen, sodass wir so viel gar nicht sehen konnten. Aber das wichtigste war für mich ohnehin der Fakt hier aus dem Alltag und der Umgebung quasi zu entkommen.

Mal schauen was als nächstes kommt. Der Plan heißt an unserem Sonntag (in drei Tagen) in den Wasserpark zu fahren. :-)

Cheerio

Sonntag, 6. Mai 2012

Solo durch Arizona

Hier geht alles so unglaublich schnell.

In dem letzten Monat hat sich aus fliegerischer Sicht echt einiges getan. Unser IP hat es geschafft, Iri und mir innerhalb von einem Monat so weit das Fliegen beizubringen, dass wir jetz schon allein durch Arizona (also innerhalb von 25 NM zu zwei "Haus-und-Hof-"Flugplätze außer Goodyear) fliegen dürfen.
Das macht so unglaublich viel Spaß, wenn keiner neben einem sitzt und die ganze Zeit "meckert" ;-)

Aber trotzdem will man schon richtig & sicher fliegen. Klar ist es anders, zwar sitzt keiner neben einem der kritisiert, dafür aber auch keiner, der einem im Fall der Fälle das Leben rettet (sozusagen). Wir sind jetzt jeder für sich selbst verantwortlich. Das ist schon ein sehr eigenartiges, aber cooles Gefühl.
Zwar bin ich auch beim Segelfliegen schon alleine geflogen und deshalb war es für mich vielleicht nicht ganz so neu und ungewohnt ohne Fluglehrer zu fliegen, aber hier in dem neuen Umfeld, in dieser Ausbildung und vor allem mit Motor vornedran ist es schon nochmal was ganz anderes diesen wichtigen Schritt (dem natürlich auch ein Check-Flug bei einem anderen Fluglehrer vorausging) erfolgreich getan zu haben.

Auf dem Final in Goodyear


Mit Fluglehrer ging es dann sofort weiter in die "Cross-Country"-Phase. Also weiter als 50 NM weg fliegen, neue Flughäfen anfliegen unddie ersten kleinen Enroute-Procedures trainieren.
Auch wenn das super anstrengend sowohl vor dem Flug (Vorbereitung dauert bei mir ca. 3-4 Stunden) als auch im Flug ist, macht es mir eigentlich sehr viel Spaß, weil es auch wieder etwas neues ist. Am Besten sind eigentlich die Hin-Rück-Flüge, wo Iri oder ich eine gewisse Strecke hinfliegen und der andere zurück. So schafft man weitere Strecken - wir waren letzte Woche von hier in Kalifornien (Blythe) und Lake Havasu.

Jetzt kommen noch 6 weitere Missions (davon 4 Cross-Country) und dann kommt bereits der nächste Check-Flug, damit wir anschließend auch solo Cross-Country fliegen dürfen.

Es geht hier wirklich richtig schnell. Meistens ist die Menge an Stoff, die man pro Mission lernt (sowohl fliegerisch als auch theoretisch), für mich genau an der Grenze zum Overload. Ich habe das Gefühl, hier wird schon geguckt mit möglichst wenig Flugstunden in möglichst kürzester Zeit möglichst viel beizubringen. Das macht die Sache natürlich gut anstrengend. Aber die Qualität wird natürlich trotzdem erwartet und überprüft, und wenn etwas nicht so sein sollte wie erwartet, dann kann der Fluglehrer die Mission jederzeit wiederholen. Wobei man natürlich versucht möglichst wenig dieses "Additional Trainings" mitzunehmen. Zumal es für uns da auch Grenzen gibt, ab denen mal nachgefragt wird, wieso es bei uns dazu kommt.


In der Freizeit versuchen wir nach wie vor einigermaßen sinnvoll die Zeit mit Ausflügen oder anderen Sachen (Shoppen, Kino) zu füllen. Wobei ich mir im Vorhinein ausgemalt hatte, dass hier Zeit für mehr Roadtrips wäre. Aber ein 2-Tage-Wochenende an welchem man noch einen halben Tag Flugplan machen muss ist für einen Trip nach San Diego oder Grand Canyon/Monument Valley mit 5-6 Stunden Fahrt je Richtung halt doch sehr knapp bemessen.

So waren wir in letzter Zeit nicht viel weiter weg.
Ein unglaublich geiler Tag war der Ausflug zum Lake Pleasant, wo wir uns drei Boote und drei Jetskis, einen Tube und zwei Wakeboards für 5 Stunden mieteten. Ich war selbst noch nie Jetski gefahren. Das macht so viel Spaß!!! :-)

Auf dem Lake Pleasant


Wir sind außerdem auf den Camelback Mountain (der quasi mitten in Phoenix steht) geklettert. Während des Abstiegs hörten wir dann auch zum ersten Mal eine Klapperschlange - und suchten uns schnell einen anderen Weg runter.

Den Berg hoch...

Die tapferen Bergsteiger :-)

Zwar keine Klapperschlange, aber auch ein (für uns) ungewöhnliches Gerät


Gestern waren wir shoppen und abends bei einem wirklich guten Italiener (obwohl es eine Kette ist) essen.

Für nächstes Wochenende hat unser IP uns auf sein Boot (am Lake Pleasant) eingeladen. Desweiteren wollen wir noch Fallschirmspringen, Wasserpark & nochmal See mit der großen Gruppe hier in der Region machen. Roadtrips stehen noch San Diego, Grand Canyon und nochmal Vegas auf der Planung (von mir). Mal sehen was so drin ist (natürlich auch finanziell...)

So far,
Grüße aus Phoenix

Sonntag, 1. April 2012

Fliegen

Schon wieder sind drei Wochen vorbei ohne Eintrag.

Inzwischen sind wir alle bereits am Fliegen. Und es ist sau anstrengend. Aber es macht (meistens) auch sehr viel Spaß. =)

Eingangsbereich des ATCA - Admin/Flight Ops Building


Der erste Flug ist inzwischen schon fast zwei Wochen her. Nach zwei Missions im Simulator hieß es für Iri und mich zusammen mit unserem Fluglehrer zum ersten Mal gemeinsam die Umgebung aus der Luft zu erkunden. Wobei sich das falsch anhört. Wir haben keineswegs Sightseeing betrieben, sondern von Anfang an wurde nichts als gearbeitet im Cockpit. Die Höhe, Geschwindigkeit, der Kurs alles soll möglichst präzise gehalten werden, ständig muss korrigiert werden.

Bei der Arbeit :-)


Gleich in der ersten Mission ging es auch schon an Airwork (Steilkurven & Langsamflug) und an den privaten Flugplatz der Lufthansa "Mobile" - wo wir Anflüge und Landungen trainieren - und ggf. auch mal kurz Pause machen, wenn wir "Pilot" wechseln (also Iri und ich Plätze tauschen).

Mobile aus der Luft

Iri nach ihrem ersten Flug



Inzwischen sind wir 5 Missions im echten Flugzeug geflogen. Laut Plan ist bereits in 10 Missions (eine Mission geht in der Regel 1:40h) der Checkflug zum Alleinflug. Für uns ist es schwer einschätzbar ob wir das schaffen können, im Moment ist es noch nicht vorstellbar ohne Fluglehrer nebendran alles zu bewältigen. Während die einzelnen Tasks für sich alle relativ machbar sind (außer landen - was irgendwie eine Kunst für sich ist) ist halt die Koordination der Tasks und das simultane Ausführen mehrerer Handlungen (Aviate, Navigate, Communicate!) sehr anstrengend und teilweise noch überfordernd.

Aber laut Aussagen des IPs (Instructor Pilot) und älterer Schüler ist das ganz normal und legt sich bald. Also mal sehen.



Hier an der ATCA herrscht eine 4-2-Woche (4 Tage arbeiten 2 Tage frei), sodass man mit den Wochentagen total durcheinander kommt (Heute ist für mich Sonntag - morgen wird wieder geflogen -, während eigentlich noch Samstag ist), aber das macht hier dadurch, dass bis auf die Ämter ohnehin fast alles 24-7 offen hat, eigentlich nicht viel aus.

Jedenfalls ist man nach 4 Tagen fliegen auch wirklich gut geschafft und will ins wohl verdiente "Wochenende". Bisher haben wir die freien Tage auf verschieden Art und Weisen genutzt.

Am zweiten Wochenende fuhr der gesamte Kurs nach Las Vegas. Aber: What happens in Vegas - stays in Vegas ;-)

Vor dem Aufbruch nach Vegas

Obligatorisch...


Dann waren Schöpper, Basti, Jannes, Andi und ich am Wochenende darauf in der Chandler Mall, während einige andere von uns Skifahren in Flagstaff waren. Und für die Tage an denen man nicht wegfahren mag, gibt es vor Ort ja zwei Pools, Beachvolleyball-Feld, Tennis- und Basketball-Court und ein Fitnessstudio. Und in näherer Reichweite alle möglichen Restaurants & Kinos.

Pool Area


Alles in allem sind die freien Tage (an denen wir natürlich durchaus auch etwas lernen müssen) also sehr erholsam und wirklich angenehm.

Aber trotzdem ist hier vielen (auch mir) schnell klar geworden, dass die Zeit hier wohl kein Urlaub sein dürfte, sondern knallharte Arbeit mit einigen Vorzügen nebenbei.


So viel zu dem bisherigen Alltag hier. Das Fliegen an sich lässt sich leider schwer beschreiben. Es ist halt einfach irgendwie geil, aber gleichzeitig brutal fordernd. Auf was ich aber sehr gerne verzichten könnte, sind die Nachmittagsflüge, da man da, durch die turbulenten Luftmassen, schon gut umhergeworfen wird in der kleinen Bonny und man dadurch noch zusätzlich Mühe hat, das Flugzeug zu kontrollieren...

So far,
Herzliche Grüße aus der Wüste (heute 34°C, morgen immerhin nur 24°C - hoffentlich nicht so viel Turbulenz - zumal es um 6.30 Uhr antreten heißt, und am Tag drauf um 5...)

Samstag, 10. März 2012

PHOENIX!!!

Ich bin endlich da!
Nachdem ich seit ich ungefähr 11 Jahre alt war Fliegen möchte, mich im Mai 2009 bei der Lufthansa beworben habe, im April 2010 zum ersten Test & im Juli 2010 zum zweiten Test eingeladen wurde, im September 2010 das Medical hatte, seit Januar 2011 ein Jahr in Bremen mit viel Theorie verbrachte, ist es endlich soweit:

Die erste Praxis-Phase in Phoenix, Arizona, USA, hat endlich begonnen!

Heute (hier ist es noch der 5.03.2012) sind wir mit (fast) dem ganzen Kurs von Los Angeles nach Phoenix geflogen. Nach einer Busfahrt (Aufschrift auf dem Heck: "Very Special People Inside. Drive Safely." ;-) ) kamen wir auf dem Gelände des Airline Training Center Arizona (kurz: die ATCA) an und wurden sogleich vom Vorgängerkurs gebührend empfangen. Nachdem wir noch ein wenig Pizza zur Stärkung bekamen wurden die Zimmerschlüssel verteilt und wir zogen mit dem gesamten Kurs im 3.OG des Wohnheims, direkt am Flughafen Goodyear gelegen, ein.


Noch ganz kurz zu den letzten Tagen:
Am Montag (5.03.) sind Andi, Iri & ich bereits von München aus nach Los Angeles geflogen, da wir dort eh hätten umsteigen müssen, hatte uns die LH angeboten, dass wir noch ein paar Tage dort verbringen dürften. So verbrachten wir zwei Tage zu dritt und zwei Tage zu sechst (mit Stefan, Thorsten & Laura - die später nachkamen) in der Stadt der Engel. Wir haben denke ich einen ganz schönen Eindruck von L.A. bekommen und wollten fast nicht mehr weiter fliegen, sondern noch ein paar Tage Urlaub genießen.



Aber jetzt bin ich doch ganz froh endlich hier angekommen zu sein. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit, habe aber auch großen Respekt von der Menge an Stoff, die es wohl zu lernen gibt.

Aber nach nur zwei kurzen Briefings morgen heißt es für uns erstmal noch ein freies Wochenende genießen, da die Administration ebenfalls im Wochenende ist, und es für uns deshalb erst am Montag weiter geht... Wahrscheinlich werden wir diese zeit mit Auto kaufen verbringen. Und natürlich erstmal hier in der Wüste zurecht finden.

:-)

Aber zuallerst einmal eine gute Nacht (bzw. guten Morgen nach Deutschland ^^)!!!

Montag, 13. Februar 2012

Reif für die Wüste!

JAAAAA MANNNNN!!!!! Nach einem Jahr und sechs Tagen plus sechs Tagen Warten und Zittern ist es geschafft! Theorieausbildung, interne Prüfungen, und vor allem das LBA!

Aber von vorne. Was ist nach dem letzten Schultag noch so passiert. Das war ja noch im Dezember. Erstmal ging es ein Wochenende nach München zur Weihnachtsfeier der Akaflieg München - meinem Segelflugverein, wo meine fliegerische Laufbahn sozusagen begonnen hat. Auf dem Rückflug durfte ich dann zum ersten Mal aktiv am Flugverlauf teilnehmen, ich durfte Funken! Aufgrund der Komplexität in München haben das bis nach dem Abheben noch die beiden "Kollegen" vorne übernommen, aber dann durfte ich ran, bis zum Abstellen in Bremen. Das war echt klasse, hat sehr viel Spaß gemacht, obwohl ich ultra aufgeregt war, aber es hat eigentlich alles in allem überraschend gut funktioniert. :-)

Dann kam der Termin beim US-Konsulat in Frankfurt, den ich mit meinem eigentlich Umzug zurück ins Badnerland verband. So musste ich nach dem LBA nur noch zwei Kisten per Post verschicken und konnte dann im Flieger umziehen. Beim Konsulat ging alles sehr schnell, was wohl Glück war, denn schon so mancher (aus anderen Kursen) saß dort von 8 bis 16 Uhr fest. ich war um kurz vor 8 dort und bereits um 8:25 wieder draußen. Die Leute waren auch überraschend nett, kein Vergleich mit den Customs-Angestellten an den amerikanischen Flughäfen (mit denen ich bisher zu tun hatte).

Dann war auch schon Weihnachten. Das war eine sehr schöne, wenn auch äußerst kurze Auszeit aus dem Lernalltag. Denn schon am 27. flog ich vormittags wieder nach Bremen. Hier durfte ich den Cockpitplatz einer CRJ700 der Cityline von Basel nach Frankfurt genießen. Die Piloten waren sehr nett und witzig. Nach Bremen ging das dann leider nicht, aber es war eine sehr schöne Aussicht aus dem Flieger.

Naja, dann hieß es auch schon weiterlernen. Silvester feierten wir gemütlich zu fünft bei Iri & Beat mit Raclette, ein bisschen Sekt und ein wenig Feuerwerk. Mehr war nicht drin, schließlich mussten wir am 1. ja lernen.

Dann kamen bald schon die 2. Internen, die wie bereits berichtet sehr gut gelaufen sind.

Am letzten Abend waren wir dann feiern, haben uns einen Tag Pause gegönnt um dann wieder für das LBA zu lernen.
Das hat dann auch so ziemlich den Alltag bestimmt, der nur von einmal Kino und zweimal Film schauen durchbrochen wurde, was dafür aber etwas Besonderes war im sonst relativ tristen und teilweise frustrierenden "Tagesgeschäft".

Dann ging es am Sontag (29.01.) mit Iri, Stefan und Andi im Gepäck im Auto nach Braunschweig. Dort checkten wir im Hotel "Pfälzer Hof" ein, wo für uns Zimmer reserviert waren. Beim Abendessen im Restaurant sah man dann nach fast einem Monat die meisten Kurskollegen wieder. Die erste Nacht habe ich äußerst schlecht geschlafen (vielleicht zwei Stunden). Aber ich war nach dem Frühstück und der Ankunft am LBA trotzdem recht fit zum Glück.

Dort hieß es dann an drei Tagen 12 Prüfungen zu schreiben, Reihenfolge und Anzahl/Tag egal. So kam es, dass Timo bereits am zweiten Tag fertig war. Ich hatte mir für den letzten Tag noch zwei Fächer aufgespart. Für mich ging es dann mit einem relativ guten, wenngleich unsicheren Gefühl zurück nach Bremen, wo wir noch den Nachfolgekurs besuchten um ein wenig von Braunschweig zu erzählen.

Am Abend gingen wir dann nochmals zusammen feiern, was richtig gut und sehr viel Spaß gemacht hat. Am Donnerstag hieß es dann Packen und für den Auszug vorbereiten. Wir hatten uns in kleiner Runde noch zu einem letzten gemeinsamen Abendessen in Bremen verabredet. Am letzten Morgen kam dann früh Iri bei mir vorbei um meine zwei Umzugskisten zur Post zu bringen, dafür half ich ihr beim Auto beladen. Dann noch bei Andi eine Waschmaschine runtertragen und Stefan beim Auto umladen helfen. Und am Abend ging für mich dann endlich der Flieger nach Hause. Damit war für mich das Kapitel Bremen nach 1 Jahr und 8 Tagen beendet.

Letzten Dienstag war dann aber nochmal richtig Zittern angesagt. Ob man bestanden hatte oder nicht erfuhr man per Telefon. Als sich dann leider schon die ersten Retests rumsprachen, war die Anspannung echt krass. Zumal wir uns alle gegenseitig auf Facebook verrückt machten. Bei jedem Geräusch von Handy oder Computer bin ich zusammen gezuckt. Dann endlich kam die Nachricht des Speakers (Thorsten), dass alle, die noch nicht angerufen wurden bestanden hätten. YES! Leider hatte es vier Leute bei uns erwischt, die diese Woche nochmal antreten müssen. Allerdings immerhin nur in einem Fach (meistens).
Einen Tag drauf kam dann der Brief mit den Ergebnissen und Stempel. Alles offiziell und schwarz auf weiß! Ich habe es tatsächlich geschafft!

Insgesamt war es eine wirklich sehr schöne Zeit, die zwar unglaublich anstrengend, aber durch die neuen Bekannt- und Freundschaften einfach toll war. Und jetzt sind wir alle absolut reif für die Wüste! Das nächste Mal melde ich mich dann aus Arizona.

Phoenix, ich komme! :-)

Donnerstag, 26. Januar 2012

1 Jahr Lufthansa

Genau ein Jahr ist es her, dass ich im 393. NFF meinen ersten offiziellen Tag an der Lufthansa Flight Training Bremen verbracht habe.

Im Moment stecke ich mega im Stress, da wir nächste Woche (30.1.-1.2.) unsere ATPL-Theorie-Prüfungen beim Luftfahrtbundesamt in Braunschweig schreiben.

Nur ganz kurz, das Daumen drücken hat geholfen, die 2. Internen sind gut & erfolgreich vorüber gegangen.
Dann hieß es einen Abend feiern, einen Tag erholen und gleich weiter. Seit inzwischen zwei Wochen sitze ich absolut jeden Tag von morgens bis abends in der Schule am Lernen.

Es ist schon unglaublich viel, was man in einem Jahr lernen kann (oder sollte). Und das alles für 3 Tage. Naja, mehr oder weniger natürich...

Soweit ein kurzes Update aus Bremen. Mehr dann, wenn die Ergebnisse aus Braunschweig da sind.

Cheerio